Mein Laufrad, mein Sandbad, mein Bett

Es fehlt auf der Bühne der Erstvorstellungen nur noch einer.

Da waren bislang zwei Katzen, fünf Degujungs und vier Degumädels. Und jetzt kommt der, für den wir den roten Teppich ausrollen.

Der kleine König der Welt.

Gestatten, Bauer. Jack Bauer.

Als Jack in sein Terra eingezogen ist, war er nach dem Winzquadrat aus der Zoohandlung, das er mit geschätzten zehn Geschwistern bewohnt hat, und der kurzzeitigen Hamsterknast-Übergangslösung (heute als Transportmittel gerade noch gut genug) erstmal räumlich völlig überfordert. Für einen Roborowski-Hamster will das was heißen, die Kleenen haben nämlich an sich ein unheimliches Platzbedürfnis.

Nach etwas Herumgucken fand er dann *auf Bild deut* jenes Laufrad (Karlie Wonderland Holzlaufrad mit 20 cm Durchmesser, für Roborowskis wohl der absolute Traum, wenn man Jack als Durchschnitt annimmt). Fands, hüpfte rein und kam für geschlagene drei Tage nicht mehr heraus. Er hat darin sogar geschlafen. Aus Sorge um seine Gesundheit hab ich ihm den Fressnapf dicht davor gestellt, und er ist dann zum Futtern gerade so weit aus dem Laufrad raus, dass er sich was aus dem Fressnapf mopsen konnte. Das mit dem Lagern im Laufrad hat leider auch nach mehreren Versuchen einfach nicht so geklappt, wie er sich das vorgestellt hat. *hust* Lager anlegen, einschlafen, aufwachen, ne Runde laufen gehen…. Hey, wo ist mein Lager hin??

Nach den drei Tagen hat er das Laufrad immer noch nicht so wirklich gern verlassen (könnte ja wer klauen, wenn er nicht ordentlich aufpasst) und sich nur so weit davon wegbewegt, dass er noch mit mindestens einer Pfote Kontakt halten konnte.

Sehr um seine Besitztümer besorgt, der Herr Bauer, jaja.

Als er sich nach einer Woche oder so mal von der Halbetage, auf der das Laufrad steht, herunterbewegte um seinen Herrschaftsbereich zu erkunden, fand er das Sandbad. Roborowskis sind ziemliche Sandbadfans, und auch hier macht unser Herr Bauer keine Ausnahme. Also gab es in seinem Bewegungsradius nun einen neuen wichtigen Punkt. Laufrad laufen, im Laufrad schlafen, im Laufrad essen, im Sandbad baden. Was für ein Tagesablauf! Seine Hoheit konnte zufriedener kaum sein. Da waren noch immer geschätzte zwei Drittel seines Terrariums vollkommen unerforscht, aber hey, kleine Könige brauchen ihre Zeit.

Entsprechend dauerte es ein Weilchen, bis er endlich mal die Kapokschote bewunderte und bekletterte. Nach einigen sachlichen Überlegungen entschied sich seine Majestät, dass das Schlafgemach doch bitte in der Nähe des Laufrads sein möge. Des Herrn Bauers Füßchen wollen schließlich nur im Laufrad weit laufen. Er hat dann in mühsamer Hamsterarbeit alle Kapokwatte nach und nach in die Nische hinter dem Laufrad verfrachtet, das mag so drei bis vier Nächte gedauert haben. Und da befindet sich jetzt das Bett. Und natürlich der Welt grandiosestes, keine Frage. Sehr pompös, mit angebauter Speisekammer. Und natürlich direktem Laufradzugang, von wo es nur ein Hamstersprung bis in den Fressnapf ist.

Inzwischen (seine Majestät zählt fast ein Jahr) hat er auch den Rest seines Reiches erkundet und in Besitz genommen, will heißen: Mehr Speisekammern errichtet. Aber nach wie vor verbringt er ungefähr 90 % seiner Zeit im Hamsterdreieck: Laufrad – Sandbad – Bett. Was braucht man auch mehr?

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